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Heute flatterte mir als ehemaligem Abonnenten eine Nachricht des Kunstmagazins „ART“ ins Haus. Meine Meinung zum Thema „Street-Art“ sei gefragt. Haha! Die Kulturelite aus dem Hause Gruner & Jahr ist interessiert an Volkes Meinung. Gibts da etwa Entscheidungsprobleme in der Redaktion? Aber man hilft ja wo man kann.

Street-Art ist natürlich Kunst! Banksy, Invader (Abb. oben) oder Harald Naegeli (bekannt geworden als der Sprayer von Zürich) – um nur einige zu nennen – kann man diesen Status wohl kaum absprechen. Aber das Beste: es kostet nichts, es ist nicht elitär, es kommt zu dir.

Street-Art ist kein Vandalismus! Hässliche Städte aus Beton sind Vandalismus. Street-Art ist Kritik, sie hat den Auftrag, unsere Städte schöner zu machen. Würde Graffiti in die Stadtplanung direkt mit einbezogen, gäbe es frei bespielbare Flächen für Sprayer, würde sich diese Diskussion sowieso erübrigen.

Street-Art ist Business! Hauseigentümer stellen bereits Flächen für Banksy zur Verfügung, weil er sichere Kohle garantiert. Obey hat seine eigene Street-Wear-Kollektion. Sobald ein Künstler populär wird, steigt die Nachfrage und damit der Preis. Alte Regel. Schade ist daran nur, dass Street-Art gerne aus dem öffentlichen Raum verschwindet, wenn jemand dafür bezahlt. Da werden ganze Wände in Auktionen verpflanzt. Sollen sich doch die betuchten Sammler ihre Lieblingssprayer ins Haus holen und uns die Mauer-Stücke lassen. Street-Art im Museum? Wie klingt das denn?

Liebe „ART“-Redaktion: euer Special-Heft zum Thema würde ich gerne lesen. Meine Adresse habt ihr ja.
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