Die Heulsusis vom Zuckerhut sind eine Runde weiter.
Nach den Tränenbächen, Kniefällen und Gottesanrufungen gegen Chile fühlt man sich eher an eine Telenovela als an ein weltmeisterliches Fußballspiel erinnert. Große Operette. Die Regie veordnet Psycho-Beistand im Mannschaftlager, wonach Brasilien nun mit Härte das Pussy-Image loszuwerden versucht. Kolumbien nimmt den Kampf an, und so entwickelt sich ein Spiel voller Nickeligkeiten, bei dem „Der Sterbende Schwan“ Standardrepertoire aller Akteure ist. Doch Neymars schmerzverzerrter Abgang auf der Trage scheint doch ernster und mehr zu sein als ein unrühmlicher Höhepunkt. Die erste schöne Szene des Spiels ereignet sich folgerichtig nach dem Abpfiff: Brasiliens David Luiz tröstet einen untröstlichen James Rodriguez.
Diesmal weint Kolumbien. Und womit? Mit Recht!