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Die Schande von Gijón.
Dieser Satz geistert vor dem letzten Gruppenspiel gegen USA durch alle Medien.
Bis auf Opa Miro war von der heutigen Mannschaft noch niemand geboren, als 1982 der Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Österreich durchgestanden wurde. Übrigens ist dieses Skandalspiel neben der „Schmach von Cordoba“ und der negativen Turnierbilanz gegen Italien und der DDR eines der dunkleren Kapitel der bundesdeutschen Fußballgeschichte. Aber das nur am Rande.
Die Situation heute ist ähnlich: ein Unentschieden reicht den Amis wie uns. Die Buddies Jogi und Jürgi shaken hands und alles wäre Friede, Freude, pancake.
Bitte nicht! Nicht nochmal! Und vor allem: Traut nicht diesen Amerikanern!
Frei nach dem Kaiser: „Gehts raus und gewinnts!“,  und jagt die Cowboys von der Weide.

Messi. Musa. Messi. Musa. Rojo.
So lautet der Code zum 3:2 zwischen Argentinien und Nigeria, womit beide weiter sind.
Dreimal Shaqiri gleich ein Achtelfinale.
So klingt die Schweizer Erfolgsformel, mit der nach den bisher gebotenen Leistungen nicht wirklich zu rechnen war.
Ebenso wie mit Messis Durchbruch in der A-Nationalmannschaft.
Nun treffen sich Gauchos und Eidgenossen in der KO-Runde und werden zeigen müssen, wo die (Kuh-)Glocken hängen.
Ich tippe auf Argentinien und zittere mit den Schweizern.
Hopp Schwiiz!

Liebe Italiener!
Warum regt ihr euch so auf?
Gut, die rote Karte gegen Marchisio ist diskutabel. Dass die Vampir-Einlage von Suárez nicht geahndet wird, dumm gelaufen.
Aber er hat sein Ziel erreicht: Unruhe stiften, die Konzentration stören.
2 Minuten später fällt das Tor, Mission erfüllt.
Dafür nimmt er auch eine rote Karte in Kauf. Man denke nur an sein Handspiel auf der Linie vor vier Jahren gegen Ghana.
Elfmeter, Gyan verschießt, Uruguay ist weiter.
Suárez ist mit allen Abwassern gewaschen, das weiß jeder.
Er arbeitet mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Kommt euch das nicht bekannt vor?
Boninsegna! Inzaghis Schwalben! Euer Protest gegen Frings 2006, usw., usw.!
Die Liste kann man endlos fortsetzen.
Diesmal hat es euch getroffen, Pech.
Saluti a tutti!

luis-suarez_zähne

Ciao, Azzuri! Italien ist raus! Das wars! Der dritte ex-Weltmeister, der die Koffer packen muss.
Ein Spiel wie aus dem Bilderbuch, wie gegen Uruguay nicht anders zu erwarten. 80 Minuten lang spielt Italien das, was es am besten kann: Catenaccio vom Feinsten. Und die Urus beißen sich an dieser blauen Mauer fast die Zähne aus. Aber nur fast. Doch dann kommt Luis Suárez, schnappt zu und testet zunächst eine Nudelsorte namens Chiellini auf Bissfestigkeit, ehe Kapitän Godin sein Schiff auf Siegkurs wuchtet.
Die Überraschung  passiert allerdings im zweiten Endspiel des Abends in der Gruppe C. Griechenland schießt nicht nur ein, sondern gleich zwei (!) Tore und kickt die Elfenbeinküste aus dem Turnier.


Aufgenommen in Moema, São Paulo während des Eröffnungsspiels
Brasilien gegen Kroatien.

Die Gruppenphase neigt sich dem Ende. Annahmeschluss fürs Achtelfinale ist in zwei Tagen. Wir haben tolle Spiele gesehen, faustdicke Überraschungen und großen Kampf. Dazu gibts heute noch ein echtes Endspiel zwischen Italien und Uruguay. Traditionell zwei Mannschaften mit extrem hohem Sympathie-Faktor. Die Betonmischer vom Stiefel gegen die südamerikanischen Metzger. Der Kenner schnalzt mit der Zunge: ein Leckerbissen.

Einmal so spielen wie Spanien, das haben sich viele Engländer gewünscht. Zupp, Wunsch erfüllt. Ab nach Hause. Der Rest der Welt wird dafür um ein traditionelles und unterhaltsames Elfmeterschießen mit englischer Beteiligung gebracht. Schade eigentlich.
Währenddessen staunt das interessierte Publikum über Costa Rica, Holland und Chile! Chile! Chile!
Heute gehts gegen die Käsköppe um Platz 1 und den möglichen Gegner im Achtelfinale. Da lauern schließlich mit Brasilien, Mexiko und Kroatien gleich die nächsten Brocken. Das wird heiß!

Gestern hat der spanische König seine Abdankungs-Urkunde unterzeichnet.
Kurz darauf folgt ihm seine Nationalmannschaft nach einem dramatischen Spiel gegen Chile. Das Ende einer Ära, der Weltmeister ist raus. Oder wie der ARD-Dampfplauderer Opdenhövel meint: „Tiki Taka auf dem Weg nach Taka Tuka.“

Mit geschlossenen Augen saugt der chilenische Torhüter Claudio Bravo den Chor seiner Landsleute im Maracanã-Stadion in sich auf und dann ist es auch diese Kraft aus tausenden Kehlen, die seine Mannschaft zum Sieg über Spanien trägt.

Adios
©: ARD