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Zwei Änderungen zum Japan-Spiel hat Trainer Flick verkündet: Goretzka für Havertz, Kehrer für Schlotterbeck und dazu sanfte Verschiebungen in der Statik des Systems, damit soll’s dann vorerst gegen Spanien genügen. Tenor nach dem Costa-Rica-Sieg heute Mittag ist „wir können noch nicht ausscheiden“. Mit so einer plumpen Floskel kann man sich aber doch nicht zufrieden geben. Immerhin wäre der „Direktor Nationalmannschaften“ Oliver Bierhoff „mit einem knappen Sieg schon zufrieden“. Aber auch nicht mit weniger. Jawoll.
Eine Reaktion auf dem Platz muss her, Sieg oder Blut im Schuh, wie mein Opa immer sagte, die Spannung steigt. Anpfiff.

Geile Show, die Nordafrikaner rocken Belgien mit 2:0 aus dem Stadion. Deren Superstar Kevin de Bruyne spielt bei dem Konzert nur das Rässelchen am Rande.

Muchas gracias für die Schützenhilfe, Costa Rica.

Der oben abgebildete Puffreisriegel ist übrigens momentan nicht erhältlich, aber nicht wegen des schlechten Nutri-Scores „E“, sondern weil sich Plastikteilchen ins Produkt geschlichen haben.

…WM verpennt?

…Titelverteidigung.
Politik, wohin man schaut. Ob man will oder nicht. Die Roten gegen die Blauen. Aber was wie schmutziger Wahlkampf klingt, ist vielmehr ein mitreißendes Fußballspiel zwischen Dänemark und Frankreich. Auch wenn Les Bleus individuell wie auch chancenmäßig Vorteile haben, bleibt das dänische Dynamit ständig scharf. Es entwickelt sich eines der besten Spiele bisher, in dem der einzigartige Mbappé mit einem Doppelpack den Unterschied macht. Besonders hervorzuheben ist auch Antoine Griezmann, der eine völlig neue Rolle im Mittelfeld spielt und das mit großer Klasse. Wer 2022 Weltmeister werden will, muss diese Franzosen schlagen (können).


1950 hatte USA mal gegen England in einem Gruppenspiel gewinnen können und damit eine positive WM-Bilanz gegen die Three Lions. Heute waren die Amis dem Sieg wieder näher, aber da es nur zu einem Remis reichte, haben in Gruppe B jetzt tatsächlich alle vier Teams theoretisch noch die Chance aufs Achtelfinale.
Fun-Fact: Abwehrhüne und heute Englands bester Harry Maguire erlangte vor Jahren als Tom Cruise mit dem Spruch „Führ mich zum Schotter!“ einen gewissen Filmruhm.

Die Katarer können nach Hause fahren. Nach der zweiten Niederlage ist das Abenteuer WM vorbei. Euer Trost: Ihr werdet nicht die Einzigen bleiben. Was bleibt ist ein Abschiedsspiel gegen Holland.
Die haben sich im anderen Spiel der Gruppe A gegen Ecuador wahrlich keine ihrer Edelstelzen ausgerissen. Mit dem 1:1 kann Louis van Gaal zufrieden sein, darf es aber nicht. Es hätte auch noch schlimmer kommen können. Wie ein Kameraschwenk auf die holländische Trainerbank, auf der erwachsene Männer mit Möhrenflecken auf dem Hemd angestrengt dem Spielverlauf folgen. Nie wirkte van Gaal erheiternder.
In der Gruppe B hat der Iran mal eben Wales vom Feld gefegt, sauber, beide Tore in der Nachspielzeit, 90+8 und 90+11. Dadurch wahrt man sich die Chance aufs Achtelfinale. Ausgerechnet im letzten Gruppenspiel gegen USA. Klingt nach einem echten Motivationsspiel.

Das Salz in der Suppe eines jeden WM-Turniers sind ja gerade die Teams, die für gewöhnlich nicht so im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Nach Marokko und Kroatien gestern können sich heute die Schweiz, Kamerun, Uruguay, Südkorea, Portugal und Ghana präsentieren, wobei besonders die beiden Letztgenannten im zweiten Abschnitt für eine gewisse Kurzweil sorgen. Immerhin hat sich CR7 als einziger Spieler, der bei fünf Weltmeisterschaften getroffen hat, seinen nächsten kuriosen Eintrag gesichert.
Heute Abend starten mit Brasilien und Serbien die zwei letzten Mannschaften ins Turnier. Dann wäre auch das geschafft.
Es gab die eine oder andere Überraschung, einige Highlights, viel Durchschnitt, manche Hürden wurden genommen, manche gerissen (je nach Sichtweise), und REWE beendet die Zusammenarbeit mit dem DFB. Und man kann festhalten, der Trend geht zum 100-Minuten-Spiel.