9xh7gd.pyqhhu.fs

Soeben ist mir das WM-Maskottchen über den Weg gelaufen. Fuleco also, das Gürteltier. Seit Willie und der Weltmeisterschaft 1966 in England ist dieses in mittlerweile jeder Darreichungsform käuflich zu erwerbende Kuscheldings eine lieb gewonnene Tradition. Spätestens jedoch seit dem Bauklötzchen „Ciao“ aus Italien 1990 zeichnet sich die Ausführung dieser Figürchen durch einem erstaunlichen Mangel an Phantasie und Ästhetik aus.
Dass der gemeine Fan sich nicht alle vier Jahre mit solch einer Nonsens-Geschmacklosigkeit ködern lässt, ist nicht zuletzt am deutschen 2006er-Löwen Goleo nachzulesen, der nicht nur fürs Spielfeld unvorschriftsmäßig – weil ohne Hose – gekleidet war, sondern auch in den Merchandise-Kassen für eine Katastrophe gesorgt hatte. Recht so. Oder erinnert sich noch jemand an dieses seltsame Galle-farbige Vieh von vor vier Jahren in Südafrika?
Diesmal also Fuleco. Ein Neologismus aus „Futebol“ und „Ecologia“, wie es in den Medien kommuniziert wird, oder doch vielleicht ein portugiesischer Slang-Kommentar zu FIFA-Boss Blatter?
Und damit solls das auch gewesen sein. Denn heute Abend steht Wichtigeres an: das Eröffnungsspiel. Dem wir natürlich einen fairen und sportlichen Verlauf wünschen, an dessen Ende Brasilien aber als Sieger vom Platz gehen wird. Sorry, liebe Kroaten, ihr bekommt es mit einer der besten Defensiven dieses Turniers zu tun. Und wenn ihr euren eigenen Kasten auch mit ganzer Mannschaft absichert, irgendwo steht im Strafraum möglicherweise ein ausgestrecktes Bein dumm rum, über das Neymar dann stolpern kann. Mein Tipp: keine Chance!
Mögen die Spiele also endlich beginnen, fuleco mio!